Über mich

Von 2009 bis 2025 war ich Abgeordnete des Landkreises Marburg-Biedenkopf und damit für die Region Mittelhessen im Hessischen Landtag. Meine frühere Tätigkeit als Diplom-Psychologin haben mich darin bestärkt, dass eine frühzeitige Förderung und Intervention in Bildungs- und Lebensbiografien entscheidend sind. In meiner politischen Laufbahn, insbesondere als Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst bis Januar 2024, habe ich mich leidenschaftlich dafür eingesetzt, dass unser demokratisches Gemeinwesen gestärkt wird, unsere Heimat lebenswert bleibt und die Chancengleichheit verbessert wird.

Politik war für mich immer die Suche nach dem Gemeinsamen im Unterschiedlichen. Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir entgegen gebracht wurde, für das gemeinsame Ringen um Lösungen und für die Bereitschaft, Unterschiede als Stärke zu begreifen. Dieser Geist wird mich auch auf meinem weiteren Weg begleiten.

 

Meine Beweggründen zum selbstbestimmten Rückzug aus der Politik

Nach mehr als 16 Jahren engagierten Wirkens in der Landespolitik – als Abgeordnete, Parlamentarische Geschäftsführerin, Landesvorsitzende, Vizepräsidentin und Ministerin –  ist für mich der richtige Zeitpunkt gekommen, meine Kraft, meine Erfahrung und meine Freude am Gestalten außerhalb des politischen Lebens einzubringen. Um neue berufliche Perspektiven konkretisieren zu können, ist für mich ein klarer Schnitt aus der aktiven Politik heraus wichtig.

Es war für mich ein großes Privileg, gemeinsam mit und stellvertretend für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes an Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit mitarbeiten zu dürfen. Die politischen Jahre haben mir tiefe Einblicke ermöglicht: in die Perspektiven der unterschiedlichen Menschen, in die Herausforderungen von Unternehmen, in aktuelle Forschungsfelder der Wissenschaft am Puls unserer Zeit oder in das bürgerschaftliche Engagement unzähliger Initiativen und Vereine. Neben der Zeit in der Opposition, zu Beginn seit 2009 und auch wieder aktuell, waren es insbesondere die zehn Jahre in zwei schwarz-grünen Koalitionen, die ich aktiv mitgestalten durfte – nicht zuletzt fünf Jahre davon als Ministerin für Wissenschaft und Kunst. Auch wenn meine Zeit in der Regierung durch die Corona-Pandemie, die Energiekrise und die Inflation große Herausforderungen mit sich brachte, bin ich überzeugt, dass unser Regierungshandeln dem Land Hessen Halt und Zukunftsfähigkeit gegeben hat.

Die Erfahrung der Regierungsarbeit in Krisenzeiten haben bei mir die Überzeugung wachsen lassen, dass Umbrüche und Krisen auch die Chance der Neujustierung bieten. So gelang es in meiner Amtszeit in der Zuspitzung des Konflikts um die Privatisierung des Uniklinikums Gießen-Marburg nach intensivem Ringen eine Einigung, die öffentlichen Interessen des Landes mit den wirtschaftlichen Interessen des Klinikkonzerns so auszugleichen, dass das Entwicklungspotential des Universitätsmedizinstandorts in Mittelhessen stark verbessert wurde. Aus dem insgesamt eher enttäuschenden Abschneiden Hessens bei der Exzellenzstrategie 2018 haben wir uns gemeinsam mit den Universitäten strategisch neu aufgestellt: mit Bereitschaft zur Selbstkritik, zur externen Spiegelung und das Profil zu schärfen. Der Prozess hat sich bewährt, wie das Abschneiden bei der folgenden Runde dieses wichtigen Wettbewerbs im Sommer 2025 gezeigt hat. Und manchmal sind es auch vermeintlich kleine Dinge wie die lang ersehnte Entbürokratisierung von Förderrichtlinien in der Kultur, die wir endlich umsetzen konnten, nachdem wir in Corona-Zeiten vieles schlicht schneller und einfacher machen mussten.

Zu Beginn dieser Legislaturperiode habe ich mich bewusst entschieden, keine führende Aufgabe in Partei oder Fraktion anzustreben – im Wissen, dass eine erfolgreiche Neuaufstellung sowohl erfahrene als auch neue Köpfe braucht. Ich habe es als meine Verantwortung gesehen, diesen Neuanfang in beratender Funktion zu begleiten – und sehe diese Neuaufstellung als gelungen an. Die GRÜNEN sind die starke, konstruktiv-kritische Opposition im Landtag. Meine Leidenschaft in der Politik war die Stärke der Unterschiedlichkeit für gemeinsames Vorankommen zu nutzen. In diesem Sinne war mir auch immer das überparteiliche Arbeiten sehr wichtig. Mit großer Dankbarkeit für all die Erfahrungen, die ich sammeln durfte und das Miteinander, das ich trotz des politischen Wettstreits oft erleben durfte, freue ich mich nun auf neue Gestaltungsfelder – und darauf, wieder direkter wirken zu können.

 

Meine letzte Rede im Hessischen Landtag

Mein Lebenslauf

Vita

Geboren 1982 in Aschaffenburg.

2001 Abitur an der Maria-Ward-Schule, Aschaffenburg.

2001 bis 2002 Freiwilliges Soziales Jahr in der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Würzburg.

2002 bis 2008 Studium der Psychologie an der Philipps-Universität Marburg, Abschluss Diplom-Psychologin

04/2008 bis 01/2009 Diplom-Psychologin in der forensischen Psychiatrie, Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina

01/2009 bis 08/2025 Mitglied des Hessischen Landtags, Fraktion B90/Die GRÜNEN Hessen

01/2024 bis 01/2024 Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst in Hessen

Verheiratet, drei Töchter

Ausführliche politische Vita

2006 bis 2018 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Marburg

2009 bis 2025 Mitglied des Hessischen Landtags

  • 2009 bis 2012 Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst des Hessischen Landtags
  • 2009 bis 2018 Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
  • 2013 Spitzenkandidatin der GRÜNEN zur Landtagswahl in Hessen
  • 2014 bis 2017 Parlamentarische Geschäftsführerin der Landtagsfraktion
  • 2017 bis 2019 Vorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN Hessen
  • 2024 Spitzenkandidatin der Hessischen GRÜNEN
  • 2024 bis 2025 Vizepräsidentin des Hessischen Landtags und Sprecherin für Europapolitik und Erinnerungskultur
  • 2024 bis 2025 Mitglied im Ausschuss für Europa, Internationales und Entbürokratisierung; im Hauptausschuss sowie im Ältestenrat/Präsidium

2019 bis 2024: Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst in Hessen

Während der Amtszeit als Ministerin tätig in diversen Aufsichtsräten und Gremien, darunter:

  • Aufsichtsratsvorsitzende Universitätsklinikum Frankfurt
  • Stv. Aufsichtsratsvorsitzende documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs GmbH
  • Mitglied der Gesellschafterversammlung Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
  • Kuratoriumsvorsitzende der Emil von Behring und Wilhelm Conrad Röntgen-Stiftung, Marburg
  • Aufsichtsratsvorsitzende der Hessen Film und Medien GmbH,  Frankfurt am Main
  • Stv. Vorsitzende des Universitätsrats der Vietnamesisch Deutsche Universität, Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam

seit August 2025 selbstbestimmte Niederlegung des Landtagsmandats und Suche nach neuen beruflichen Perspektiven